Ein Flurname, auch Riedname, ist die namentliche Bezeichnung eines kleinräumigen Teils der Landschaft (Flur). In nachfolgender Aufzählung der Flurnamen und besonderer Stellenbezeichnungen sind die heutigen gültigen Flurnamen sowie die älteren Bezeichnungen enthalten. Die älteren Bezeichnungen sind entweder nach der Konsolidation der Gemarkung in 1976 weggefallen oder sind Eigenbezeichnungen besonde-rer Orte. Die Deutung der Namen ist nicht immer einfach und hat oft sehr alte Ursprünge. Hilfreich war hier die Zusammenstellung von Flurnamen in der Abhandlung „Rheinische Flurnamen“ von Autor Heinrich Dittmaier. Geprüft wurde auf Plausibilität mit den tatsächlichen Gegebenheiten der einzelnen Örtlichkeiten. Teilweise sind die Deutungen aber nur spekulativ. Die fett gedruckten Flurnamen sind die heutigen im Kastaster noch gültigen Bezeichnungen.
Flurname | mögliche Namensherkunft/Deutung |
1 Kumpf | Waldbereich im „Rother Wald“. Bedeutung: „Wasserloch, Vertiefung, Stauung eines Bachbettes auch nach der Seite hin“. Verwandte Bezeichnung ist „Kümpel“ . Nasse Senke |
2 Schmidtberg | Waldbereich im „Rother Wald“ oberhalb der Waldschmidtmühle. Früher Standort einer „Wappenschmiede“ |
Flurname | mögliche Namensherkunft/Deutung |
1 Unter dem Dorf | Lage im Wiesental unterhalb der Gemeinde |
2 Berggärten | Lagebezeichnung für Gärten am Hang über den Gehöften |
3 Hofstücker | An die Urhöfe von Lollschied angrenzenden Gewann |
4 Plotz | Kommt von „Plötze“, der Weg, wo man früher Jauche und Mist in die Felder fuhr |
5 Hahnstücker | Hahn ist eine alte Bezeichnung für Hain |
6 Halgarten | „Hal“ steht für hell. Alte Bezeichnung für Flachs. Bezeichnung für Lage wo Flachs angebaut wurde |
7 Sieder | möglicherweise von „Sutter“ in der Bedeutung von „nassen Wiesen“ |
8 Saugraben | Senke im Gelände, in der man früher Schweine gehalten hat? |
9 Das Kiepche | Von „Köpfchen“ als Bezeichnung für die Anhöhe über der Borneck |
10 Im Kohlenbrenner | Der Name deutet darauf hin, dass früher hier (Holz-) Kohlen gebran-nt/gemeilert wurden. Möglich auch die Bezeichnung des Weges, der zu den Meilerplätzen im Wald führte. Die heute noch im Wald sichtbaren Meilerplätze befinden sich aber in der Wehreck und im „Rother Wald“ |
11Im Höms | Feuchte Niederung mit Wasserlauf, die zur Heugewinnung genutzt wurde |
12 Bilsenstücker | Lagebezeichnung für oberes Quellgebiet des Bächleins hinter dem Friedhof, früher Standort von Bilsenkraut? |
13 Knebelsdell | Die Knebel von Katzenelnbogen waren frühere Beamte des Grafen, mögliche frühere Besitzer dieser „Delle“ = Senke?? |
14 Schönbergerfeld | Entweder Eigenname oder „Gutes Land am Berg“, Der Name „Schönberger“ ist in unserer Heimat häufiger vertreten |
15 Frechboll | Boll ist eine runde Bodensenke, die als Standort für Früchte, Obstbäume genutzt wurde |
Der vollständige Artikel ist in dem Buch "1200 Jahre Lollschied - Geschichte und Geschichten enthalten.